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Laufzeit Phase I: Juli 2020 - Juni 2023
Laufzeit Phase II: Juli 2023 - Juni 2025
Förderkennzeichen: 02WPR1546 (A bis J)

RePhor1 BMBF1
Verbundpartner
Satellite Projektaufbau
Kläranlage Hildesheim
Kläranlage Rehburg
Projektauftakt

Monoklärschlammverbrennungsanlage

Für die geplante Monoverbrennungsanlage wurde nach intensiver Prüfung ein Standort im Hildesheimer Stadtgebiet in direkter Angrenzung an die kommunale Kläranlage ausgewählt. Durch dessen verkehrlich günstige Lage (Anbindung an Straße, Gleis und Wasserweg) besteht ein großes Optimierungspotential im Hinblick auf Transportprozesse und die Rezyklatlogistik. Eine Dimensionierung auf ca. 132.000 t OS/a führt bei reinem straßengebundenen Transport zu ca. 20 LKW-Lieferungen pro Tag. Jedoch kann beispielsweise die Anlieferung der Schlämme aus dem Kreis Nienburg auf den Wasserweg verlagert werden, was mit einer Reduzierung der täglich zurückzulegenden Fahrleistung von 1.372 LKW-km auf 152 Schiff-km verbunden wäre. Für den Transport der Schlämme der KA Göttingen kann die Schienenverbindung genutzt werden; im Vergleich zum straßengebundenen Verkehr werden so die tatsächliche Transportentfernung um ca. 20 km verkürzt und die CO2-äquivalenten Emissionen reduziert. Neben den hervorragenden verkehrlichen Rahmenbedingungen ist auch die direkte Anbindung an die Kläranlage Hildesheim vorteilhaft; zudem ist eine Fernwärmeauskopplung zur Versorgung eines Gewerbegebietes möglich und angedacht.

Im interkommunalen Recyclingzentrum am Standort Hildesheim werden die Schlämme getrocknet (Scheiben- oder Dünnschichttrockner, ca. 52 % TR) und in einer Monoklärschlammverbrennungsanlage (Wirbelschichtofen) thermisch verwertet. Außerdem umfasst die Anlagentechnik einen gekapselten Annahmebereich, Kessel zur Dampferzeugung, eine Abgasreinigung sowie eine Dampfturbine zur Eigenstromerzeugung. Die Verfahren zum Stickstoff- und Phosphorrecycling wurden im aktuellen Planungsstand noch nicht festgelegt. Vielmehr sollen entsprechende Technologien im SATELLITE-Projekt erprobt werden. So wird im Forschungsvorhaben sowohl eine zentrale Phosphorrückgewinnung durch Herstellung von Phosphorsäure aus der Verbrennungsasche als auch eine dezentrale Fällung von MAP/CaP untersucht. Außerdem wird eine Aufkonzentrierung des Stickstoffs in einer Ammoniaklösung getestet, die durch Strippverfahren (dezentral + zentral) erzeugt wird. Im Recyclingzentrum Hildesheim sollen zukünftig aus den Rezyklaten verkaufsfähige Düngemittel produziert und über das kommunale Netzwerk vermarktet werden.

Neuigkeiten

04.03.2024 - Erster Transferworkshop „Modulbibliothek“

Im Rahmen der RePhoR-Maßnahme fand am 04. März 2024 unter der Federführung des ISAH ein erster Transferworkshop zur ISAH-Modulbibliothek statt. Nach einer Vorstellung des Konzepts und des aktuellen Entwicklungsstands wurde mit ca. 20 Teilnehmern diskutiert, wie die im Rahmen der RePhoR-Maßnahme untersuchten Verfahren in die Modulbibliothek integriert werden können. Dabei wurden nicht nur Chancen aufgezeigt, sondern auch über Bedenken und Hürden gesprochen. Zum Abschluss wurde gemeinsam mit den Verfahrensentwicklern evaluiert, welche Verfahren zukünftig in die Modulbibliothek aufgenommen werden können.

In Zukunft sind weitere Workshops geplant.

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07.08.2023 - Inbetriebnahme der halbtechnischen Versuchsanlage zur Klärschlammtrocknung mit Stickstoffrückgewinnung

Im Juli 2023 hat die BIORESTEC GmbH erfolgreich eine Versuchsanlage zur Klärschlammtrocknung mit Stickstoffrückgewinnung in Betrieb genommen. Der innovative Kern der Versuchsanlage besteht aus der Anordnung mehrerer Brüdenabzüge zur sequentiellen Stickstoffrückgewinnung. Das Verfahren ist angelehnt an die fraktionierte Eindampfung zur Aufbereitung landwirtschaftlicher Substrate, bei welcher unter Ausnutzung des im Vergleich zu Wasser niedrigeren Dampfdrucks von Ammonium eine Erzeugung von Kondensatfraktionen erfolgt, welche im Verlauf abnehmende Stickstoffkonzentrationen aufweisen.

11.07.2023 - Das Verbundvorhaben SATELLITE startet in Phase 2

Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Projektphase startet das Verbundvorhaben SATELLITE nun in die zweite Phase, in der die Ergebnisse der ersten Phase genutzt werden, um im Modellcharakter ein Gesamtkonzept für ein Recyclingnetzwerk in einem kommunalen Verbund zu entwickeln. Kern ist hierbei die Übertragbarkeit von der konkreten Verfahrenserprobung einzelner innovativer Technologien, insbesondere die für die Entscheidungsunterstützung/Management notwendigen Modell-Prototypen auf andere Regionen und Verbünde.

Gefördert wird das Projekt SATELLITE vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms "Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA3)" mit dem thematischen Schwerpunkt "Regionales Phosphor-Recycling" (RePhoR). Das Gesamtvolumen des Vorhabens beläuft sich auf rund 3,6 Mio. €.

Verbundkoordination:

isah ohne rand

Projektleitung:
 Dr.-Ing. Maike Beier (ISAH)
 Tel.: 0511 762 2898
 Mail: beier@isah.uni-hannover.de

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