Modelleinsatz im Satellite-Projekt

Im Forschungsprojekt Satellite werden verschiedene Modelle für unterschiedliche Aufgaben eingesetzt. Im Arbeitsschwerpunkt "Angepasster KA-Betrieb" () werden die untersuchten Verfahren und Betriebsumstellungen im Vorfeld mithilfe von detailierten dynamischen Modellen auf Grundlage von realen Zufluss- und Betriebsdaten untersucht, bevor eine Umstellung in der Großtechnik erfolgt. So können Betriebsstrategien vorab getestet werden und Erkenntnisse über die zu erwartenden Reaktionen des Systems Kläranlage gewonnen werden.

Die Ergebnisse der im Rahmen des Satellite-Projekts duchgeführten halb- und großtechnischen Versuche sowie der dynamischen Modellierung fließen in die Entwicklung von Verfahrenssteckbriefen ein, aus denen vereinfachte Verfahrensmodellmodule entwickelt werden. Diese Module können anschließend für eine statische Bilanzierung der in der Modellregion anfallenden Schlammmengen,der Schlammeigenschaften sowie den entstandenen Kosten und Emissionen verwendet werden. Dabei werden komplexe biologische Prozesse soweit vereinfacht, dass diese durch einige Kernparameter und Eingangsgrößen beschrieben werden können. Die Bilanzierung einer Kläranlagen kann somit nur mithilfe von üblicherweise im Betrieb gemessenen Parametern durchgeführt werden, es sind also keine weiteren Messkampagnen erforderlich.

 

Bei der Bilanzierung einzelner Kläranlagen, Kläranalgenverbünden oder Regionen kann auf eine Modulbibliothek zurückgegriffen werden. Diese enthält nicht nur im Rahmen des Satellite-Projekts entwickelte, sondern auch in vorangegangenen Forschungsprojekten erstellte Module aus den Bereichen der Abwasserreinigung und der Schlammbehandlung. Je nach Bilanzierungsziel (strategische Investitionsplanung, Stoffstromanalyse, Emissionsanalyse...) werden individuell wählbare Kennzahlen berechnet, die beispielsweise im Planungsprozess für einen Variantenvergleich oder im Betrieb zur Identifikation von Optimierungspotentialen herangezogen werden können.

 

OptiNETZ-Tool

Als Werkzeug zur Unterstützung der smarten Bewirtschaftung von Klärschlammnetzwerken wurde im Rahmen des Satellite Projektes das OptiNETZ-Tool entwickelt (mehr Informationen). Das Tool bietet die Möglichkeit zur optimierten Planung und Bewirtschaftung von Zusammenschlüssen zur Klärschlammverwertung unter anderem im Hinblick auf Investitionsentscheidungen im Verbund (gemeinsame Monoklärschlammverbrennung, ggf. weitere Trocknungsstandorte), optimierte Trocknungs- und Entwässerungskonzepte im Verbund, Nährstoffrückgewinnungspotentiale (P, N) und Logistik.

Das OptiNETZ Tool wurde vom Ingenieurbüro Dr. Breitenkamp (→) in Kooperation mit dem Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik der Leibniz Universität Hannover und dem Fraunhofer IML entwickelt. Die zugrundeliegende Methodik wurde vom ISAH in verschiedenen Anwendungen sowohl für Industrieprozesse (Energie und Reststoffe, Water Re-Use) als auch auf Kläranlagen (strategische Investitionsentscheidung) eingesetzt und erprobt.

      

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Verbundkoordination:

isah ohne rand

Projektleitung:
 Dr.-Ing. Maike Beier (ISAH)
 Tel.: 0511 762 2898
 Mail: beier@isah.uni-hannover.de

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