Monoklärschlammverbrennungsanlage

Für die geplante Monoverbrennungsanlage wurde nach intensiver Prüfung ein Standort im Hildesheimer Stadtgebiet in direkter Angrenzung an die kommunale Kläranlage ausgewählt. Durch dessen verkehrlich günstige Lage (Anbindung an Straße, Gleis und Wasserweg) besteht ein großes Optimierungspotential im Hinblick auf Transportprozesse und die Rezyklatlogistik. Eine Dimensionierung auf ca. 132.000 t OS/a führt bei reinem straßengebundenen Transport zu ca. 20 LKW-Lieferungen pro Tag. Jedoch kann beispielsweise die Anlieferung der Schlämme aus dem Kreis Nienburg auf den Wasserweg verlagert werden, was mit einer Reduzierung der täglich zurückzulegenden Fahrleistung von 1.372 LKW-km auf 152 Schiff-km verbunden wäre. Für den Transport der Schlämme der KA Göttingen kann die Schienenverbindung genutzt werden; im Vergleich zum straßengebundenen Verkehr werden so die tatsächliche Transportentfernung um ca. 20 km verkürzt und die CO2-äquivalenten Emissionen reduziert. Neben den hervorragenden verkehrlichen Rahmenbedingungen ist auch die direkte Anbindung an die Kläranlage Hildesheim vorteilhaft; zudem ist eine Fernwärmeauskopplung zur Versorgung eines Gewerbegebietes möglich und angedacht.

Im interkommunalen Recyclingzentrum am Standort Hildesheim werden die Schlämme getrocknet (Scheiben- oder Dünnschichttrockner, ca. 52 % TR) und in einer Monoklärschlammverbrennungsanlage (Wirbelschichtofen) thermisch verwertet. Außerdem umfasst die Anlagentechnik einen gekapselten Annahmebereich, Kessel zur Dampferzeugung, eine Abgasreinigung sowie eine Dampfturbine zur Eigenstromerzeugung. Die Verfahren zum Stickstoff- und Phosphorrecycling wurden im aktuellen Planungsstand noch nicht festgelegt. Vielmehr sollen entsprechende Technologien im SATELLITE-Projekt erprobt werden. So wird im Forschungsvorhaben sowohl eine zentrale Phosphorrückgewinnung durch Herstellung von Phosphorsäure aus der Verbrennungsasche als auch eine dezentrale Fällung von MAP/CaP untersucht. Außerdem wird eine Aufkonzentrierung des Stickstoffs in einer Ammoniaklösung getestet, die durch Strippverfahren (dezentral + zentral) erzeugt wird. Im Recyclingzentrum Hildesheim sollen zukünftig aus den Rezyklaten verkaufsfähige Düngemittel produziert und über das kommunale Netzwerk vermarktet werden.

Verbundkoordination:

isah ohne rand

Projektleitung:
 Dr.-Ing. Maike Beier (ISAH)
 Tel.: 0511 762 2898
 Mail: beier@isah.uni-hannover.de

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